Früherkennung: Künstliche Intelligenz – Die Technologie ist reif

Foresight Künstliche Intelligenz 16:27

Der vierte Blog-Beitrag zum diesjährigen Früherkennungsbericht beschäftigt sich mit der Künstlichen Intelligenz. Die Einsatzmöglichkeiten für entsprechende Anwendungen sind vielfältig. Die Schweiz ist hervorragend positioniert, um die Entwicklung voranzutreiben und von der mächtigen Technologie zu profitieren.

Der vierte Blog-Beitrag zum diesjährigen Früherkennungsbericht beschäftigt sich mit der Künstlichen Intelligenz. Die Einsatzmöglichkeiten für entsprechende Anwendungen sind vielfältig. Die Schweiz ist hervorragend positioniert, um die Entwicklung voranzutreiben und von der mächtigen Technologie zu profitieren. 

Auf Künstlicher Intelligenz (KI) basierende Computersysteme lernen aus der Interaktion mit Daten und Benutzern. Die stetig steigende Rechenleistung, neue Ansätze in den zugrundeliegenden Algorithmen sowie die Verfügbarkeit riesiger Datenmengen haben in den letzten Jahren zu einer rasanten Entwicklung der KI-Methoden geführt.  KI kann uns helfen, die digitale Datenflut besser und effizienter zu nutzen, welche auch in den kommenden Jahren rasant zunehmen wird.  Zum Beispiel waren es 2015 rund 15,4 Milliarden Geräte, die im Internet of Things (IoT) Daten produzierten. 2025 dürften es 75,4 Milliarden sein. Um die Möglichkeiten des IoT voll auszuschöpfen, sind KI-Methoden notwendig.

Eine kürzlich publizierte Studie von Accenture Research geht davon aus, dass KI in den 12 untersuchten Ländern (ohne Schweiz) bis 2035 zu einer Verdoppelung des Wirtschaftswachstums führen wird sowie zu einer Steigerung der Produktivität um 40 Prozent. Der Einsatz von KI verspricht also einen entscheidenden Mehrwert. Ob autonomes Fahren, Spracherkennung, personalisierte Therapien und Diagnostik in der Medizin oder personalisierte Dienstleistungen in der Finanzindustrie: Es gibt bereits heute vielfältige und erfolgreiche Anwendungen auf dem Markt. Somit kann der Reifegrad von KI-Technologien bereits als hoch eingeordnet werden. Erfolgreiche KI-Anwendungen zeichnen sich insbesondere dadurch aus, dass sie verschiedene Komponenten kombinieren. So kommen beim Autonomen Fahren unter anderem Bewegungsplanung, Maschinelles Lernen, Modellierung, Objekterkennung, Sensing und Simulation zum Einsatz.

Florierendes Ökosystem in der Schweiz

KI ermöglicht die Schaffung von Wettbewerbsvorteilen – gerade auch in Industrien, die für die Schweiz wichtig sind, wie die Medizin- oder Finanzindustrie. Die Schweiz ist hierfür hervorragend positioniert: Sie hat sowohl das Anwenderwissen als auch ein Ökosystem an Fachpersonen in Forschung und Entwicklung. Unzählige Forschungsprojekte an diversen Fachhochschulen, Universitäten sowie an der ETHZ und EPFL beschäftigen sich mit Bereichen der KI wie Computer Vision, Data Mining, Deep Learning, Maschinelles Lernen, Perception, Planung, Robotics oder Spracherkennung. KI ist auch das Teilgebiet der Informatik, in dem derzeit die meisten promovierten IT-Fachleute arbeiten. Zahlreiche Firmen betreiben hierzulande KI-Forschungszentren wie beispielsweise das Google Forschungszentrum für Maschinelles Lernen in Zürich oder das IBM Forschungslabor in Rüschlikon. Zudem stellt eine wachsende Anzahl von Unternehmen wie Amazon, Google, IBM und Microsoft KI-Dienste über die Cloud bereit. Dadurch können auch Schweizer KMU von mächtigen KI-Tools profitieren.

Auskunft

Alessandro Curioni, Direktor IBM Research – Zurich, Tel. +41 44 724 86 33, cur@zurich.ibm.com

Matthias Kaiserswerth, Geschäftsführer Hasler Stiftung, Tel. +41 31 381 41 41,  matthias.kaiserswerth@haslerstiftung.ch

Die Autoren

Dr. Alessandro Curioni ist IBM Fellow, Vice President IBM Europa und Direktor von IBM Research – Zürich. Er promovierte in Theoretischer Chemie an der Scuola Normale Superiore in Pisa. Seine Karriere bei IBM Research – Zürich begann 1993 als Doktorand, bevor er 1998 Research Staff Member wurde. Vor seiner Ernennung zum Direktor leitete er die IBM-Forschungsaktivitäten im Bereich Cognitive Computing und Computational Science. Alessandro Curioni ist seit 2017 SATW-Mitglied und Leitet die Themenplattform Künstliche Intelligenz.

Dr. Matthias Kaiserswerth ist seit 2015 Geschäftsführer der Hasler Stiftung. Diese fördert Bildung, Forschung und Innovation in Informatik und Kommunikationstechnologie zum Wohl des Denk- und Werkplatzes Schweiz. Zuvor war er während 11 Jahren Direktor des IBM Forschungslabors in Rüschlikon. Insgesamt war der promovierte Informatiker während 27 Jahren für die IBM tätig, den überwiegenden Grossteil davon in der Forschung. Matthias Kaiserswerth ist seit 2013 SATW-Mitglied und leitet seit 2012 die Themenplattform ICT.

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