Erfolgreicher Transferkolleg-Workshop «ICT enables Medtech»

Digitalisierung 16:15

Am 8. und 9. Juni 2017 trafen sich 15 Projektteams in Bern, um ihre Machbarkeitsstudien im Bereich «ICT enables Medtech» vorzustellen. Im intensiven Austausch mit den Coaches sowie untereinander erhielten die rund 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer neue Impulse, um ihre Projekte weiterzuentwickeln.

Am 8. und 9. Juni 2017 trafen sich 15 Projektteams in Bern, um ihre Machbarkeitsstudien im Bereich «ICT enables Medtech» vorzustellen. Im intensiven Austausch mit den Coaches sowie untereinander erhielten die rund 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer neue Impulse, um ihre Projekte weiterzuentwickeln.

Bereits zum 13. Mal fand das Transferkolleg der SATW statt. Dabei zeigte sich erneut, dass das Konzept eines intensiven Workshops im vertraulichen Rahmen die richtige Umgebung schafft, um Projekte im offenen Austausch mit Gleichgesinnten effektiv weiterzubringen. Der Workshop wurde am Donnerstagabend durch Prof. Gabor Székely und Prof. Lutz Nolte eröffnet, welche die thematische Leitung in diesem Jahr übernommen hatten.

Eine Schweizer Teamleistung

Seit 2004 organisiert die SATW das Transferkolleg in Zusammenarbeit mit der KTI. Es vereint die Expertise und das Netzwerk der Akademie, welche Zukunftstechnologien beobachtet, diskutiert und bewertet, mit den Instrumenten der KTI, welche bedürfnisgerechte Innovationsförderung betreibt. Zusätzliche wichtige Partner sind nationale thematische Netzwerke oder Verbände, die in engem Kontakt mit den Schweizerischen Akteuren im jeweiligen Technologiegebiet stehen. Strategischer Partner war dieses Jahr das Medical Cluster mit rund 400 Mitgliedern. Gemeinsam eruierte man die relevantesten Themen und stellte sicher, dass 10-15 innovative Teams mit hochwertigen Machbarkeitsstudien unterstützt werden. Dieses Jahr waren Teams dabei von zehn Start-ups, drei KMU und zwei grösseren Unternehmen. Von akademischer Seite waren 15 Institutionen vertreten.

Einblicke international renommierter Experten

In einem Kurzreferat präsentierte Frank Ziemer, Gründer und CEO von Ziemer Ophthalmic Systems, die Entwicklung seiner Firma vom Start im Jahre 1998 bis zum heute weltweit tätigen KMU mit rund 180 Angestellten. Neben der Faszination für die einzigartige «Nanojoule Femtosekunden Puls Lasertechnologie» zur Behandlung von Augenerkrankungen, konnte er das Publikum auch mit seinen Erfahrungen und Anekdoten zum Firmenaufbau und -wachstum begeistern. Prof. Ron Kikinis vom Fraunhofer-Institut für Bildgestützte Medizin sensibilisierte die Anwesenden anschliessend für die Wichtigkeit der Standardisierung und Kompatibilität digitaler medizinischer Daten. Als Mitbegründer des Forschungsgebiets der Bildgestützten Medizin und Kenner der heutigen Standards führte er die Zuhörer durch ein sehr komplexes, aber wichtiges Themengebiet.

Beim gemeinsamen Nachtessen wurden die Diskussionen weitergeführt und die Teilnehmenden konnten sich besser kennen lernen. Bei diesem ungezwungenen Austausch wurde schon über die Machbarkeitsstudien gesprochen und darüber, welche Hürden zu bewältigen sind, in welchem Gebiet die Firmen tätig sind und welche Kompetenzen die am Projekt beteiligten akademischen Partner beitragen können.

Technologische Höchstleistungen

Am nachfolgenden Tag erhielten fünf ausgewählte Teams die Gelegenheit, ihr Projekt im Plenum vorzustellen. Dabei ging es um automatisierte Bildverarbeitungsmethoden in der Ophthalmologie, selbst-optimierende Trainingsroboter für die Chirurgie, eine neue Therapie für die Mobilisierung von einseitig gelähmten Hirntrauma-Patienten, eine neue Methode für die Langzeitüberwachung von Wundheilung und eine Verbesserung der Präzision von chirurgischen Robotern bei der Einpflanzung von Cochlea-Implantaten. Die Präsentationen gaben einen guten Eindruck über das breite Anwendungsfeld und die Qualität der eingereichten Machbarkeitsstudien.

Harte Arbeit zum Wohle der Innovation

Bevor die Teams sich in unterschiedliche Arbeitsgruppen zurückzogen, wurden die zehn Experten bzw. Coaches vorgestellt, welche die Diskussionsgruppen leiteten. Der Zugang der Teams zu den Erfahrungen der anwesenden Fachleute ist einer der Hauptnutzen des Transferkollegs. Das entsprechende Coaching-Konzept wurde vorgestellt. Zudem wurde erläutert, welche Aspekte nebst der technischen Machbarkeit in einer frühen Projektphase diskutiert werden sollten, um die Chancen auf eine erfolgreiche Produkteinführung zu erhöhen. Diese Themen reichten von der Kapazität der Firma, mit neuen Innovationen umzugehen, über die Wertschöpfungskette bis zur besseren Definition des erwarteten Kundennutzens und Marktzugangs.

Gemeinsam mit je zwei Coaches arbeiteten die Teilnehmenden in fünf Gruppen während rund drei Stunden an ihren jeweiligen Projekten, tauschten Erfahrungen aus und halfen sich gegenseitig mit kritischen Fragen. Zur Unterstützung der Diskussionen wurde der Business Model Canvas benutzt, eine Methode, welche weltweit erfolgreich bei der Entwicklung von Start-ups und vermehrt auch zur Diskussion innovativer Produkte in bestehenden Firmen eingesetzt wird.

Die nächsten Schritte

Dr. Gabriele Schwarz (Innovationsmentorin der KTI), Lutz Nolte (Präsident KTI Start-up) und Prof. Alex Dommann (KTI-Experte) präsentierten den Teams die unterschiedlichen KTI-Förderinstrumente, die für die weitere Entwicklung der Projekte in Anspruch genommen werden könnten. Um 17:00 Uhr verliessen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erschöpft, aber zufrieden den Kuppelraum der Universität in Bern. In den nächsten Wochen und Monaten werden die Teams an ihren Machbarkeitsstudien arbeiten, einige Impulse des Workshops umsetzen und andere verwerfen. Basierend auf der Erfahrung der letzten Jahre, werden ca. 80% von ihnen das Projekt auf eine nächste Stufe bringen (rund 60% werden dabei die Hilfe der KTI in Anspruch nehmen) und sowohl an der Technologie, als auch an der Marktumsetzung arbeiten. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer (die Organisatoren und Coaches eingeschlossen) bleiben durch ihre Faszination für Technologie und ihr Engagement vereint. Ihr Ziel ist es, echten Mehrwert zu generieren, bestehende Schweizer Arbeitsplätze zu sichern und neue zu schaffen. Das Transferkolleg-Team beginnt derweil mit der Planung für die Ausgabe 2018.

Auskunft:

Marc Pauchard, Präsident Transferkolleg, Tel. +41 26 300 91 71, marc.pauchard@unifr.ch
Esther Koller, Projektleiterin Transferkolleg, Tel. +41 44 226 52 10, esther.koller@satw.ch