Erfolgreiche TecNight in Sarnen

TecNights Technik-Bildung 15:09

Ein- bis zweimal jährlich veranstaltet die SATW eine TecNight. Der Andrang an der Kantonsschule Obwalden war gross. Er zeigt, dass sich nicht nur Kantonsschülerinnen und -schüler für technische Themen interessieren, sondern auch die breite Öffentlichkeit.

Ein- bis zweimal jährlich veranstaltet die SATW eine TecNight. Der Andrang an der Kantonsschule Obwalden war gross. Er zeigt, dass sich nicht nur Kantonsschülerinnen und -schüler für technische Themen interessieren, sondern auch die breite Öffentlichkeit.

Im Anschluss an den TecDay fand am 23. Januar an der Kantonsschule Obwalden in Sarnen die insgesamt achte TecNight statt. Die TecNight bietet Einblicke in die Welt von Technik und Naturwissenschaften und zeigt, wie diese unseren Alltag prägen. Im Gegensatz zu den TecDays, die sich nur an Schülerinnen und Schüler richten, sind bei der TecNight alle willkommen (geeignet ab 12 Jahren). Entsprechend gross war auch diesmal der Andrang. Rund 900 Personen nahmen teil. Die SATW konnte wiederum ein vielseitiges Programm zusammenstellen, mit Themen wie Brückenbau, Geothermie, neuronale Netzwerke, Quantencomputer, Robotik und vielem mehr. Insgesamt 26 Referate sowie drei Talks standen auf dem Programm. «Mich motiviert es, jungen Menschen zu zeigen, dass Technik nicht nur Mathematik und Physik ist, sondern auch Psychologie und andere Bereiche umfasst», so Prof. Erich Styger, Hochschule Luzern. In seinem Referat zeigte er auf, wie man Lügen auf die Spur kommt. Ein herzliches Dankeschön an alle Referentinnen und Referenten für ihren grossen Einsatz.

Schülerinnen und Schüler moderieren Science Talks

Angeregt diskutiert wurde im Rahmen der drei Science Talks. Die Schülerinnen und Schüler der Kantonsschule Obwalden glänzten dabei mit gut recherchierten Fragen. So wollten sie beispielsweise von Nagra-Vertreter Heinz Sager wissen, was die Kriterien der Standortwahl für das geplante Tiefenlager sind. «Unsere Auswahlkriterien sind rein technologisch-wissenschaftlicher, nicht politischer Natur. Es ist der Auftrag der Nagra, den potentiell sichersten Ort in der Schweiz zu finden», erklärte er. «Radioaktive Abfälle können noch hunderttausende Jahre gefährlich sein. Deshalb schaut die Nagra eine Million Jahre in die Zukunft. Der Mensch kann das nicht, die Geologie schon», erklärte Heinz Sager das Prinzip des geologischen Tiefenlagers. Im zweiten Talk wurde Thilo Stadelmann, ZHAW School of Engineering, gelöchert, der das Thema Big Data und Künstliche Intelligenz sehr kurzweilig vermittelte. Im abschliessenden Talk stand Regierungsrat und Forstingenieur Josef Hess zum Thema Klimawandel und Naturkatastrophen Rede und Antwort. Unter den Besuchern waren auch zwei weitere Regierungsräte, womit die Mehrheit der Obwaldner Regierung an diesem Abend zugegen war.

Themen, die bewegen

Viele Referenten widmeten sich handfesten Themen aus dem Alltag. So beispielsweise Pascal Leuchtmann, ETH Zürich, und Gregor Dürrenberger von der Forschungsstiftung Strom und Mobilkommunikation, die über Handystrahlen referierten. «Die Feldstärke elektromagnetischer Wellen nimmt mit wachsender Distanz zum Sender ab. Distanz ist also der entscheidende Parameter, wenn es um Strahlenbelastung geht», so Leuchtmann. Die mit Abstand grösste Strahlenbelastung entstehe durch das eigene Handy, nämlich rund zwei Drittel. Wer sich also Sorgen mache, solle beim eigenen Gerät ansetzen. Beispielsweise reduziere die Verwendung von Headsets die Strahlenbelastung im Kopf deutlich. Vielerorts rege sich Widerstand gegen Handyantennen, doch dieser sei kontraproduktiv. «Bei grösserer Distanz zur Basisstation steigt die Sendeleistung des Handys und so die Strahlenbelastung», so Gregor Dürrenberger. Wer wissen will, wo in der Schweiz Basisstationen stehen, kann unter www.funksender.ch nachschauen. Doch verursachen elektromagnetische Felder überhaupt Unwohlsein? Bei Blindversuchen im Labor konnte kein Effekt nachgewiesen werden. «Wir können elektromagnetische Felder nicht wahrnehmen. Dieser Befund aus zahlreichen Experimenten ist sehr robust», so Dürrenberger.

Doch auch für junge Technologien war Platz: So vermittelte Nancy Renning, Leister AG, die Faszination des 3D-Druckens. Sie führte das Publikum Schritt für Schritt durch den Druckprozess und zeigte zahlreiche gelunge Beispiele für so hergestellte Objekte. Sie nannte die Besonderheiten der Prozesse und Materialien und erklärte Begriffe wie «Slicer» oder «Infill». Schliesslich gab sie Tipps für alle, die selbst Erfahrungen mit 3D-Druck machen oder sich ein entsprechendes Gerät anschaffen wollen. Die Motivation, eine TecNight durchzuführen, fasst der Rektor der Kantonsschule Obwalden, Patrick Meile, wie folgt zusammen: «Wir möchten den Schülerinnen und Schülern Einblicke in mögliche Studienrichtungen und Berufsfelder ermöglichen und besonders auch Mädchen für diese Themen motivieren. Für uns als Kantonsschule ist es aber auch wichtig, Eltern und Gäste ins Haus zu holen und ihnen neben interessanten Anwendungen aus dem Unterricht auch die Schule zu zeigen.»

Die nächste TecNight findet am Donnerstag, 15. November 2018, an der Kantonsschule Frauenfeld statt. Das Programm ist ab September 2018 online.

Auskunft:

Belinda Weidmann, Programme Manager, Tel. +41 44 226 50 14, belinda.weidmann@satw.ch

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